Der Eingottglaube schien gut zu sein, die vielen Göttinnen nicht mehr nötig. Die eine webte den Schicksalsteppich, die andere sorgte fürs Essen und Kochen. Die dritte brachte Anmut bei, die vierte den Umgang mit dem Ehemann. Es gab viele, viele andere und jeder trug das ihrige zum Leben bei. Der eine Gott sorgte für Sicherheit, der andere schmiedete, der dritte vermittelte zwischen dem Diesseits und der Welt der Toten, der vierte und fünfte taten das ihrige. Alle Götter und Göttinnen waren ein wenig wie Mütter und Väter. Die Geister verweilten im Feuer, im Wasser, in der Luft und Erde. Sie waren da und nah. Der einzige große Gott kam, war unverständlich, unerreichbar und fern. Er hatte alles in seiner Hand, war alleiniger Herrscher. Keiner war stärker als er, keiner konnte ihn übertreffen. Erbarmten sich die Götter und sie kehrten zurück in den Alltag des Menschen. Sie standen ihm bei, unterstützend wie früher. Wie früher ergänzten sie sich in ihren Tätigkeiten. So erzählte eine Großmutter ihren Enkelkindern. Sie saßen rings um den Kamin einer längst gewesenen Zukunft.
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